Beeing a real person / Alen Watts

Übersetzung:

Harry Emerson Faztek schrieb einmal ein Buch mit dem Titel „Wie werde ich eine reale Person“, und das bedeutet bei genauerem Hinsehen „Wie bin ich eine waschechte Fake-Person“ – weil das Wort Person„Maske“ bedeutet.

Es kommt von Persona und das bedeutete die Maske, die Schauspieler trugen im griechisch römischen Drama.

Das war eine Megaphone-förmige Maske durch die „parisona“ (grich. Klang) verstärkt wurde.

Am Beginn eines Drehbuches stand die „dramatis personae“ – die Personen des Dramas, das war sozusagen die Liste der Masken des Dramas die von Schauspielern getragen wurden.

Dieses Wort „Person“ ist so weit abgefallen von seiner ursprünglichen Verwendung, dass „eine Person zu sein“ Deine reale Identität bedeutet. Also Dein wahres, aufrichtiges, ehrliches Selbst – Deine Person.

Und wir sagen von jemandem dann: er ist eine reale Person. Das bedeutet er ist authentisch.

Aber wir haben den individuellen Organismus mit der Person verwechselt, also die Person mit ihrer Rolle verwechselt sozusagen.

Und wir haben die Rolle einer Person auf eine Weise definiert dass es jeden zu kontinuierlicher Frustration verdammt, der so definiert wurde.

Warum ist das so?

Wenn Du ein Kind bist sind, Deine Eltern, Deine Freunde, Deine Lehrer Deine Tanten und Onkel, sehr bemüht, Dir zu erzählen, dass Du ein frei agierender Akteur bist und das Du verantwortlich bist.

Du bist sozusagen ein unabhängiger Ursprung von Aktionen, Gedanken und Gefühlen und wir können Dich dafür loben oder beschuldigen, was Du tust.

Und über all das hinaus erwarten wir von Dir, dass Du uns liebst.
Du liebst Deine Eltern und Du liebst Deine Brüder und Schwestern.
Man sagt Dir, einem Kind ist es nicht erlaubt zu sagen, das seine Baby-Schwester dahin zurückgesendet werden soll, wo sie herkommt. – Weil das nicht lieb ist.
Alle braven Kinder lieben ihre Brüder und Schwestern und ihre Eltern.
Nicht weil wir das zu Dir sagen, sondern weil Du das von Dir selbst aus willst.

Dir wird vorgeschrieben und befohlen Dinge zu tun die wertgeschätzt werden, aber nur wenn Du diese freiwillig tust.

Wenn Deine Identität von der Gesellschaft definiert wurde, kannst Du diese nicht ablehnen.

Du hast nicht das Wissen, Du hast nicht die Weisheit, Du hast nicht die Ressourcen zu verstehen, das etwas über Dich gestülpt wurde.

Du hast keine andere Wahl als die Definition von Dir zu glauben, dass Du eine unabhängiger freier Akteur bist.
Aber Du glaubst ein frei agierender Akteur zu sein, als Resultat davon, dass Du nicht frei bist.

Du bist sozusagen hoffnungslos unfähig die Identifikation von Dir durch die Gesellschaft abzulehnen.

Im ganzen Empfinden Deiner Persönlichkeit gibt es einen Widerspruch und dieser ist, dass das Empfinden des Egos jemand selbst zu sein, gleichzeitig eine Empfindung von Frustration ist.

Das Gefühl von Ich-sein, sofern es die meisten Menschen betrifft, ist ein Gefühl von Spannung zwischen den Augen und hinter den Augen.

Triggen Borrow, ein bemerkenswerter Man, hat Studien über zwei Arten von Bewusstsein durchgeführt.
Diese nannte er Ditension und Cotension.

Ditension ist das normale Bewusstsein, das wir haben, das wir ein haut-eingekapseltes Ego sind und separiert sind von unserer Umwelt in der wir eine uns entgegenstehende Welt konfrontieren, von der wir der unabhängige Beobachter sind.
Und dieser Mythos geht Hand in Hand mit einem physischen Zustand, einem Zustand von Spannung zwischen und hinter den Augen.

Dann definierte er Cotension als eine andere Art von Bewusstsein, das man eine Art von Offenheit bezeichnen könnte.
In dieser Offenheit realisierst Du, dass die externe Welt genauso Du bist wie alles innerhalb Deiner Haut.
Du bist nicht etwas das in diese Welt hinein kommt auf Bewährung und nicht wirklich dazu gehört.
Denn das ist die Einstellung die wir leider fördern in einem Kind.

Im Gegensatz dazu empfindest Du Dich im Zustand von Cotention nicht als etwas das in die Welt kommt, sondern als etwas, das von der Welt hervorgebracht wurde.

So wie eine Blume von einer Pflanze hervorgebracht wird oder eine Frucht von einem Baum hervorgebracht wird.

Du bist ein Ausdruck, Du als ein menschliches Wesen bist ein Sympthom der Natur und Du empfindest Dich als wirklich dahin gehörend und darüber hinaus ist dein tatsächliches Selbst, das schlussendlich und fundamental Du bist, nicht ein separierter Teil der Welt.

Das wirkliche Du ist die Welt selbst.

Alles was da ist, ist ein Ausdruck von sich selbst als dieser spezifische Organismus jetzt und hier.

So wie all diese anderen Organismen hier im Vortragsraum, in deren hier und jetzt.

Wir sind alles Zitzen an der selben Sau – um es so ungehobelt auszudrücken.
Wenn Du es mehr poetisch formulieren willst, Strahlen von der selben Sonne.

Wir fühlen eine klare Unterscheidung zwischen unserem Bewusstsein auf der einen Seite, das eine Art von fokussierter Aufmerksamkeit ist, zusammen mit all diesen Aktionen die wir in der Lage sind freiwillig auszuführen, und auf der anderen Seite alles innerhalb und außerhalb von uns das uns scheinbar widerfährt.

Bedenke für eine Moment Atmen.

Atmest Du oder wirst Du geatmet.
Du kannst es auf beide Weisen fühlen.
Wenn Du Dir Deines Atmens bewusst wirst, bekommst Du die Empfindung, dass Du das tust, so wie Du denkst oder gehst.
Aber wenn Du aufhörst darüber nachzudenken, geht es weiter und Du musst überhaupt nichts dafür zu tun.

Deshalb sind Atemübungen so fundamental in allen Meditations-praktiken im Orient.

Durch Atmen und die Erfahrung von Atmen kannst Du verstehen, das es keinen Unterschied gibt, zwischen der nicht selbstbestimmten Erfahrung und der selbstbestimmten Erfahrung des Atmens.

Aber wenn Du Spielregeln aufstellst, bei denen Du alles was Du selbstbestimmt tust, mit Dir identifizierst, und alles was nicht selbstbestimmt passiert, was Dir wiederfährt, mit Anderes identifizierst und wenn Du dann eine Kluft zwischen diese Dinge bringst und nicht realisierst – und das ist das Geheimniss, das niemals preisgegeben wird – das selbst und andere untrennbar sind.

Genauso wie die Vorder- und die Rückseite einer Münze unterschiedlich sind, aber dennoch die selbe Münze sind. Da ist nur eine Münze.

Auf genau die selbe Weise ist die Erfahrung von Selbst und die Erfahrung von Andere gegenseitig notwendig.
Du würdest nicht wissen was Du mit selbst meinst, wenn Du nicht wüsstest, was andere bedeuten.
Du würdest nicht wissen wad Du mit anderen meinst, wenn Du nicht wüsstest, was selbst bedeutet.
Deshalb sind das Polaritäten, so wie der Nord- und Südpol eines Magneten, sie sind unzertrennbar.

Aber dieses Geheimnis wird nicht gelüftet.

Die Sprache der Zivilisation und die Denkweise ingnoriert die Tatsache, dass alle Klassifierzierungen, alle logischen Klassifizierungen und Worte sind nichts anderes als Etiketten an Klassifizierungen, so konstruiert sind, dass diese intellektuelle Schachteln sind. Und jede Schachtel hat eine Innenseite und muss eine Außenseite haben.

Und wir denken, dass Innenseiten seperat von Außenseiten existieren und das Außenseiten separat von Innenseiten existieren.

Wir realisieren nicht, dass diese obwohl sie gegensätzlich sind unzertrenntlich sind.

Das ist das Geheimnis der ganzen Sache.

Das ist es wo man das Kind nicht dran kommen lässt und so wird das Kind definiert als ein Fremder auf der Erde und nicht als Sympthom der Erde.

Und als Resultat daraus haben wir dasd gewaltige, furchterregende Problem von Entfremdung.

Unser Gefühl, dass die Welt außerhalb menschlicher Haut gefühllose vollautomatische Dumheit ist, gegen die wir kämpfen müssen und die wir dominieren müssen.

Ansonsten wird es uns hinunterschlucken und uns verdammen zu dem eingebildeten Terror von niemals endendem nichts-sein (Tod).

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